Barrierefrei

Was bedeutet barrierefrei Pilgern für Menschen mit Behinderungen?
Welche Kriterien sind entscheidend und wie können diese konkret umgesetzt werden?

Diese Fragen diskutierte die Initiative Pilgern bewegt mit Experten und Betroffenen. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und dienen als Richtschnur für alle weiteren Projekte.

Vorgehen
7 ausgewählte Pilgerwege werden als “Pilgern bewegt“ Wege ausgeschildert und durch Karten und dazugehörige Informationstexte beschrieben. Dabei wird besonderes Augenmerk auf den Status der Barrierefreiheit gelegt. Menschen mit Behinderungen sollen so entscheiden können, ob ein Pilgern auf den Wegen für sie machbar ist. Bei einer Erstbegehung der Wege werden alle Informationen für die Beschreibung der Wege gesammelt. Zusätzlich wird dokumentiert, wo und wie man den Barrierestatus auf den Wegen oder an Stellen entlang der Wege verbessern kann. Für diese Erstbegehung der Wege wird ein Raster mit allen zu dokumentierenden Merkmalen und Zusatzinformationen erstellt.

Zielsetzung für die Beschreibung der Wege

  • Die eindeutige Orientierung ist möglich
  • Der derzeitige Barrierestatus wird eindeutig beschrieben
  • Stellen mit besonderen Möglichkeiten oder Notwendigkeiten für einen Ausbau der Barrierefreiheit werden dokumentiert
  • Informationen für das Planen von Tagesetappen, Ruhephasen, Verpflegungspausen und Übernachtungen werden zusammengestellt
  • Besondere Servicestellen werden soweit nötig festgehalten
  • Besondere Orte und Informationen für das spirituelle Erleben und deren Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen werden beschrieben

Barrierefreiheit aus Sicht des Vereins
Barrierefreiheit auf Pilgerwegen heißt zunächst, Barrieren sichtbar machen und den aktuellen Barrierestatus festhalten. Nicht nur physische Barrieren sind entscheidend, sondern auch die Stolpersteine, die Kommunikation erschweren oder sinnliches Erleben erschweren. Barrierefreiheit auf Pilgerwegen heißt, nicht das Maximum an Barrierefreiheit anstreben, sondern das Machbare anzustreben.

Spiritueller Ansatz
Wer sich auf einen Pilgerweg begibt, hat andere Erwartungen als ein Wanderer. Der Verein „Pilgern bewegt“ sieht es als seine Aufgabe, spirituelle Erfahrungen möglich zu machen, wohlwissend, dass sich diese Erfahrungen nicht an bestimmten Begebenheiten, Anlässen oder Programmpunkten fest machen lassen. Spirituelle Orte finden sich in der Natur ebenso wie in Klöster und Kirchen, spirituelle Orte kann man in der Stille und in der Gemeinschaft erleben, auch kulturelle Sehenswürdigkeiten können als spirituelle Räume empfunden werden. Die Erstbegehung soll auch hier nach bestimmten Merkmalen schon vorhandene spirituelle Orte (und ggf. das dortige Angebot) dokumentieren.

Zielsetzung

  • Mögliche spirituelle Räume werden aufgezeigt und deren barrierefreier Zugang wird dokumentiert; möglichst über die rein bauliche Zugänglichkeit hinaus
  • Die Aufmerksamkeit wird auf besonderen Orte in der Natur gelenk
  • Spirituelle Räume werden gemäß der besonderen Anforderungen der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen geschaffen

Die Kriterien für die weiteren Schritte wurden den folgenden Rubriken zugeordnet:

1. Fortbewegung/Beschaffenheit der Wege
2. Merkmale entlang der Wege
3. Sich orientieren
4. Spirituelle Orte
5. Barrierefreie Aufbereitung der Informationen

Eine ausführliche Dokumentation des Workshops können Interessierte direkt bestellen.
Katrin Sießl, Telefon 05 61/7 09 94-11